top of page
Ana Stein 3.jpg

Liebe Erlenwerk-Freund*innen

Die Schneeflocken erinnern mich daran, dass es nun wieder Zeit wird, euch zu schreiben.

Der Himmel zeigt sich in Graustufen und Licht. Es ist kalt draußen und nass. 
Ich mag diese Zeit im Erlenwerk. Sie ist konzentriert und still und doch übervoll.
Wir spüren sehr, dass auch ihr aus dem Sommer zurückgekehrt seid. Da ist mehr Zeit für das versunkene Arbeiten oder das Kennenlernen der eigenen Fingerfertigkeit beim Bespannen einer Schachtel.

In den letzten drei Monaten haben wir uns neu hinein gefühlt ins Erlenwerk. In das Arbeiten und Weitergeben, in das Menschen begleiten und herausfordern, in das Präsent sein und sich zurück ziehen. Die Werkstatt bleibt im alltäglichen Erleben kein herzklopfendes Abenteuer, sondern wird durch die Menschen, die kommen, sich wohl fühlen, arbeiten und ausprobieren, durch unsere eigene Arbeit dort, real und normal. Und das ist gut.
Weil dieses Alltägliche für das künstlerische Arbeiten unbedingt notwendig ist und das Wissen darum, dass nicht alles heute geschehen muss und dass es morgen oder vielleicht auch erst übermorgen weiter geht.

Häufig werden wir gefragt,  wie es denn so läuft bei uns.
In uns steckt die Tendenz uns an Zahlen zu orientieren und daran zu messen, ob es  eben "läuft". 

 

Doch schlage ich vor dem etwas entgegenzusetzen und zu sagen:
Ja es läuft sehr gut, weil in den letzten Monaten fünf sehr fantasievolle Marionetten entstanden sind und drei Kinder sich intensiv mit Pflanzen auseinander gesetzt haben und sich wohl gerade bei jeder Pflanze die Frage stellen ob die Struktur wohl interessant für einen Druck wäre.
Ja, es läuft gut, weil im Erlenwerk Kinder mit ihren Eltern und Eltern mit ihren Kindern neue Erfahrungen machen, Zeit haben und Geduld üben.
Ja es läuft gut, weil nun mehr Menschen wissen, was eine Monotypie ist oder PulpPainting oder weil  einige Menschen einen Ort gefunden haben, in dem Sie kontinuierlich künstlerisch arbeiten können und dies so sehr wertschätzen.
Weil es einfach so viele Menschen gibt, die sich interessieren und darauf freuen sich demnächst oder irgendwann einmal bei einem Kurs anzumelden und es auch schon Menschen gibt, die sich auf diese intensive Reise der Lithografie und der Radierung eingelassen haben und sich auf die Sprache der Kalkschiefersteine und Kupferplatten einlassen.
Und weil wir uns wöchentlich treffen und die Zeit nie ausreicht, um zum Ende zu kommen, mit allen Plänen und Ideen.

Und keine Frage, dass wir in vielen Dingen auch wirtschaftlich denken müssen, um das Erlenwerk zu erhalten. Wir sind natürlich darauf angewiesen, dass Menschen das Erlenwerk finden und dass sie es gut finden und dass es Menschen gibt, die uns finanziell unterstützen. Deshalb haben wir auch diese Jahr wieder ein Crowdfunding organisiert.
Aber unser Ziel ist es ja vor allem, einen Ort zu schaffen, Raum zu geben, Kunst zu ermöglichen und Zeit.

Und deshalb läuft es sehr gut und wir erzählen von Marionetten und Pflanzen und Drucken und der Adventszeit.
Da gibt es viele Ereignisse, Workshops und Events zu denen wir euch ganz herzlich einladen!

Papierschöpfen_Sarah.jpg

Eure

Ana, Sarah und Käthe

bottom of page